Mein neues Zuhause
Weg von meiner Hundemama, meinen Geschwistern, meiner Tante und meiner Oma. Meine Züchterin hat mich verkauft. Heul! Zugegeben, sie hat sich viel Mühe gegeben, bei der Auswahl meiner neuen Besitzer. Doch gern wäre ich in meinem bisherigen Zuhause geblieben. Meine Züchterin hat eines abends mein Köfferchen gepackt. Sie sagte, dass morgen meine neuen „Leute“ kommen werden und ein Hund, der schon älter wäre, auch dabei ist. Ich sollte mich artig verhalten, nett zu dem alten Hund sein und bloß nicht soviel bellen. Ich muss mich also von meiner besten Seite zeigen.
Und dann waren sie da. Der alte Hund, der viel größer war als meine Hundemama, aussah wie ein dicker Braunbär. Auch brummelte immer wieder: „Na, Kleiner, dich wollen meine Zweibeiner mitnehmen, bist du denn schon trocken hinter den Ohren?“ Was er da wohl mit meinte. Ich spazierte immer hinter ihm her. Meine Züchterin zeigte den Besuchern ihr Anwesen. Ein riesiger Garten. Ob meine neuen Besitzer wohl auch einen Garten haben? Die Frau war total nett zu mir und hat mich erst einmal hochgehoben, durchgepuschelt und mit lieber Stimme beruhigend auf mich eingeredet.
Bisher habe ich an der Elbe gewohnt. Genauer gesagt, in Arneburg. Meine zukünftigen Besitzer blieben noch eine Nacht in Arneburg und am anderen Tag war es beschlossen, sie wollten mich haben. Die große Reise begann. Wir fuhren nach Oldenburg. Das liegt in Norddeutschland in der Nähe der Weser, an der Hunte und die Nordsee ist auch nicht so weit weg. Ich durfte während der Rückfahrt auf dem Schoss meiner neuen Besitzerin auf dem Schoß sitzen. Erst einmal habe ich geweint, dann bin ich eingeschlafen. Als ich wach wurde, waren wir immer noch auf der Fahrt zu meinem neuen Zuhause. Wir machten Rast und machten zusammen einen kleinen Spaziergang. Der große braune alte Hund stupste mich an und meinte: „Na Kleiner, nun mache dir mal nicht ins Hemd, alles wird gut.“ Er stellte sich noch vor. Er heißt Quirino, Elo Quirino und ist hier der Chef. So richtig war ich nicht davon überzeugt, dass alles gut wird. Erst einmal ist alles anders, befremdlich und beunruhigend.
Wir kamen am späten Nachmittag in meinem neuen Zuhause an. Ein großes Haus mit einem Garten. Ich war noch nicht ganz in der Gartenmitte angekommen, da hatte ich schon nasse Pfoten bekommen und dann einen nassen Bauch. Hilfe, Hilfe, ich ertrinke! Quirino kam angerannt, meinen Zweibeiner auch. Herrchen holte mich aus dem Teich und trocknete mich ab.
Und von da ab nahm alles seinen Lauf. Ein Leben in meinem neuen Zuhause, mit meinen Zweibeinern, meinem felligen hündischen Mitbewohner Quirino. Wir verreisen zusammen und unternehmen viel. Ich muss noch soviel lernen und will auch viel von „der großen Welt“ kennenlernen. Meine Zweibeiner sind sehr fürsorglich und liebevoll zu mir. Ich denke, ich habe es gut getroffen. Zum kleinen Teich gehe ich allerdings erst einmal nicht mehr. Obwohl, Herrchen erzählte, dass in dem Teich ganz kleine Krokodile leben. Am Abend würde er sie mir mit der Taschenlampe zeigen. Da bin ich schon sehr gespannt drauf.
Wie es denn weitergeht, erfahrt ihr in den anderen Geschichten.